Über den Dächern von Berlin Teil 2

2003 habe ich im Rahmen eines Studienprojektes die Dachflächen von Berlin genauer unter die Lupe genommen. Schon damals war mir klar, wie viel Potential die Dachflächen haben.

Entwurf 2003

Meine Vision ist ein Verbund der Dachflächen mit begehbaren Parks zu entwerfen und zu bauen, so dass man die Dachlandschaften von Nord nach Süd und auch von Ost nach West durchstreifen könnte. Mit Brücken an den Stellen, wo die Dächer nicht aneinander liegen, verbunden und mit Flächen zum Spielen und Feiern, aber auch mit ruhigen Ecken zum Seele baumeln lassen und einfach nur Sehen und die Weite genießen.

Der Verkehrslärm wäre unterhalb der Dachlandschaft. Und natürlich gesichert, damit keiner runter fällt. Es würde nicht nur dem Stadtklima gut tun, sondern auch eine neue Identität, neue Freiräume, die bespielt werden könnten, für Berlin entstehen.

Ja, klar muss man dafür Geld in die Hand nehmen, aber es wäre eine einzigartige Chance was wirklich Neues, für und mit der Bevölkerung zu erschaffen. Berlin wäre dann nicht mehr eine von 1111 Cities, mit ein paar – Pardon „Pimmeln“ sprich Hochhäuser in der Mitte, weil das ja jeder haben muss, sondern hätte tatsächlich ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.

Diese Stadt muss dann wirklich Jeder, auch der digitale Weltenbummler mal gesehen haben.

Aber dazu braucht es Mut und Vertrauen und beides ist heute wenig verbreitet in Deutschland. Teilen, etwas machen und bezahlen für die Allgemeinheit, nee danke.

Heute sind viele eher wie Gollum aus Herr der Ringe drauf „ Mein Schatz-arrrrghh .“

Mäzene oder Philanthropen gibt es auch heute, aber sie sind rar gesät. Nur, wenn auch was dabei herausspringt. Könnte ja, indem man die Gönner mit Namen nennt und sie einlädt. Das war tatsächlich mal en vogue vor nicht allzu langer Zeit. Von Orden allerdings halte ich persönlich nicht ganz so viel, zu viel Blech für meinen Geschmack.

Auch sollten, wie bei dem Gedanken der Volksparks, diese Flächen der Allgemeinheit gehören und nicht an einen privaten Investor verscherbelt werden. Tatsächlich sollte hier die Verantwortung und der Nutzen bei der Stadt liegen, zum Wohl der Bewohner, ohne Wenn und Aber.