Xavier hat zugeschlagen

Eiche über Werkzeugschuppen

Auch bei uns hat Xavier kräftig zugeschlagen. Was mich erstaunt hat ist, dass es eine gesunde Eiche in drei Teile zerlegt hat. Ich hätte mit dem kranken Solitär gerechnet, aber dem geht’s gut, der hat noch nicht mal sein Totholz verloren. Nun hängt ein Teil des Baums über unserem Werkzeugschuppen und es wird beliebig schwierig den Baum fachmännisch zu fällen ohne das der Schuppen größeren Schaden nimmt. Da er sich aber gut in einer anderen Eiche verhakt hat, können wir noch mit dem Fällen warten bis das Laub gefallen ist und damit nicht mehr soviel Masse vorhanden ist.

Eichenbaumpilz

An den anderen Eichen wächst ein roter Baumpilz, der Leberreischling oder auch Ochsenzuge genannt. Dieser Pilz ist ähnlich dem Schwefelporling ein Schwächeparasit. Hat er sich einen Baum als Wirt ausgesucht, erzeugt er darin Weißfäule. Das Holz bekommt dadurch eine intensive braunrote (Hartröte) Färbung. Dieser Pilz wurde in der Zeit des Barock heiß geliebt, weil er die tollste Holzmaserung verursachte. Die Zerstörung dauert oft bis zu zehn und mehr Jahren. Bricht der Baum dann zusammen, entstehen rötlich kleine Holzwürfel. Der Leberreischling zersetzt die Gerbsäure im Wirtsbaum. Der Ochsenzunge werden Eigenschaften als Radikalfänger und eine antibakterielle Wirkung zugesprochen. In der Literatur wird er als wertvoll beschrieben, deswegen sollte man ihn nicht vollständig entfernen, sondern nur kleinere Stücke verwenden. Er ist ungiftig und jung essbar. In England wird er als Beefsteak Fungus bezeichnet und lässt sich paniert wie ein Schnitzel essen.

 

Das Experiment beginnt

Winterpanorama Alexanderdorf

Nachdem ich fünf Jahre einen Garten nur für meine Experimente gesucht habe, bin ich im Oktober 2014 über den ehemaligen Forsthof Alexanderdorf gestolpert und habe mich in das Grundstück verliebt. Uns schräg gegenüber liegt das Kloster der Benediktinerinnen St. Gertud, das in den 30iger des letzten Jahrhunderts gegründet wurde, und hinter dem Grundstück der Königlich Preußische Forst mit teilweise sehr altem und wunderschönem Baumbestand. Die alten Eichen sehen sehr knorrig aus. Der Wald heißt natürlich nicht mehr so, weil ihn die Geschichte überrollt hat und er jetzt zu der Gemeinde Mellensee gehört. Das Bild ist von unserem Nachbarn an einem der wenigen Schneetage Weihnachten 2014 aufgenommen worden. Nochmals herzlichen Dank!