5 gute Gründe , warum ich meine Kunden im Garten besuche

Heute ist alles digitalisiert. Man ist mit Email, What`s app und Instagram auf Du und Du.

Schnell wird mit dem Smartphone ein Foto von dieser Pflanze oder jener Gartengestaltung geknipst.

Was man aber dabei vergisst, dass zu einem Garten oder einer Pflanze viel mehr gehört als nur das schöne Aussehen. Es fehlt einfach der Kontext, wenn nur ein Sinn angesprochen wird, die anderen verkümmern dabei vollständig.

Für mich ist es wichtig und um Sherlock Holmes zu zitieren: “Elementar“ vor Ort die Gärten meiner Kunden zu besuchen, um alle Sinneseindrücke zu sammeln. Denn der Garten und damit die Gartenplanung hört nicht am Gartenzaun auf.

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1. Ein Garten steht selten alleine in der Stadt oder in der Landschaft. D.h. die angrenzenden Gärten haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Bepflanzung, auf das Mikroklima auf An – und Einsichten. Er steht in einem Dialog mit der Umgebung. Das Licht, die Bebauung, die Geräuschkulisse, der Standort, der Boden, die Gerüche von Boden und Pflanzen, die Feuchtigkeit etc., etc., etc. spielen alle in die Planung mit rein.

2. Vor Ort sehe ich das Alter des Gartens, ob vorhandene Pflanzen mit in die Planung einbezogen werden können. Ich kann meine Eindrücke in den Plan einfließen lassen.

3. Ich lerne meine Kunden besser kennen und sehe wie sie leben. Höre welche Präferenzen sie haben, kann mit ihnen direkt im Garten am Ort beschreiben, was ich mir für sie vorstellen kann. Wie man dieses oder jenes Problem lösen könnte.

4. Ich bekomme schon eine Ahnung, welchen Stellenwert oder wie viel Wertschätzung für den eigenen Garten vorhanden ist. Welche Priorität die Gartenarbeit hat.

5. Weil ich es immer wieder spannend finde, neue Menschen, Orte und Gärten kennen zu lernen. Mich überraschen zu lassen, von den Eindrücken, immer wieder Neues zu erfahren und auch zu lernen, all das fließt in meinen Gartenplan mit ein.

Die Monotonie der Gleichmacherei

Phantasielose Heckenbepflanzung

Wenn ich durch Berlin laufe und mir die neu entwickelten Wohnstandorte ansehe, sind die meisten austauschbar und monoton. Die unvermeidliche Kirschlorbeerhecke (ist gerade große Mode unter Bauinvestoren, wenn nicht doch auf Thuja zurückgegriffen wird), zwei Kugelahorne links und rechts vom Eingang, in diesem Fall wurden wenigstens 3 Birken gepflanzt, ein paar Bodendecker, der Rest pflegeleichter Betonbelag, wo man im Grunde mit dem Staubsauger gleich weiter putzen kann.

Neudeutsch bezeichnet man das als modulare Bauweise, einmal vom Architekten entworfen und einmal bezahlt, 100fach gebaut, aber eigentlich eine Verarmung der Gesellschaft, weil langweilig, beliebig und egal. Und es trifft alle Bauten, ob Einfamilienhaus oder Wohnblock. Der Garten ist von der Stange.

Gartenhaus, Rasen, Blumenrabatte und dank der EnEV (Energiesparverordnung) kein Baum und Strauch höher als zwei Meter, da ja sonst die Verschattung droht und die wertvolle Ökobilanz des Energiesparhauses den Bach runter geht.

Noch schlimmer ist die Technik, bei der das Haus mit Luft Wasser Wärmepumpen beheizt wird und die Schläuche dafür im Garten verlegt sind, sodass man nur monotonen Rasen verlegen kann ( am besten Kunstrasen, den muss man nicht mal mehr mähen).

Im Grunde geht das vollkommen am Menschen vorbei. Er lebt in einer Plastikhülle, die künstlich belüftet werden muss und schneidet sich draußen, weil kein Baum und Strauch mehr wachsen darf, von der Sauerstoffzufuhr ab.

Das ist schon schizophren, denn die beiden Verordnungen Naturschutz und EnEV, die eigentlich helfen sollten den Klimawandel zu bremsen, laufen in Deutschland vollkommen aneinander vorbei.

Garten- und Landschaftsarchitekt und Landschaftsgärtner im Vergleich

Garten- und Landschaftsplaner

Garten- und Landschaftsplaner gärtnern nicht nur. In erster Linie haben sie ihr Studium absolviert, um Konzepte für die passende Begrünung beispielsweise von Firmen- oder Behördenflächen, von Schulanlagen, Fußgängerzonen oder öffentlichen Freiflächen, auch für Dach und Fassade und natürlich auch für Privatgärten, zu entwickeln.

Sie informieren sich über die Art der Nutzung eines Gebäudes und Geländes und über die Bedürfnisse der dort arbeitenden oder lebenden Menschen. Sie planen entsprechend Wege und Sitzmöglichkeiten, Teiche, Wasserläufe oder Brunnen ein, und sie analysieren die Standortbedingungen für Bäume, Büsche und Blumen, die sie entsprechend auswählen. Darum müssen sie sich mit Pflanzen und deren Eigenschaften sehr gut auskennen, aber auch mit Kunst und Ästhetik. Sie haben durch das Studium (3-6 Jahre) ein Gefühl für Räume und ihre Beziehungen entwickelt.

Garten- und Landschaftsarchitekten sind die Spezialisten für die Planung der Landschaft, der Freianlagen im öffentlichen Raum bis hin zu Privatgärten.
Sie erstellen auch Pläne für bestimmte Baumaßnahmen der Außenraumgestaltung und überwachen die Bauarbeiten. Sie sorgen dafür, dass auf Spielplätzen, in Parks, in Sportanlagen und auf Freiflächen in der Stadt alle ihren Platz finden. Kinder, Erholungssuchende, Sportler… und die Pflanzen. Ist das Konzept nicht durchdacht oder die Pflanzen ungeeignet, sind erst das Grün und dann die Nutzer weg.

Landschaftsgärtner

Landschaftsgärtner haben eine Lehre im Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau 3 Jahre) absolviert und sich gegebenenfalls über einen Meister- oder Technikerlehrgang fortgebildet. Landschaftsgärtner lernen in ihrer Ausbildung bautechnische Aufgaben zu lösen, etwa einen Plan des Garten- und Landschaftsplaners in die Praxis umzusetzen.

Dazu müssen sie zahlreiche Bautechniken beherrschen, etwa das fachgerechte Befestigen von Wegen und Plätzen, das Bauen von Mauern, das Anlegen von Rasenflächen oder das Pflanzen von Stauden und Gehölzen. Zusätzlich müssen Sie sich mit allen Gewerken beschäftigen, die im Garten Bedeutung haben, also die Arbeit mit Holz, Stahl, Naturstein oder Beton.

Außerdem sind sie qualifizierte  Pflegekräfte. Landschaftsgärtner arbeiten in Garten- und Landschaftsbaubetrieben, die zunehmend auch Landschaftsarchitekten oder Diplomingenieure der Landschaftsarchitektur beschäftigen, um neben der Ausführung auch qualifizierte Planung anbieten zu können.